Ein guter Blog ist wie ein guter Flirt. Durch interessante Beiträge, wird Ihre Zielgruppe zum Klick und zum Lesen verführt. Dadurch können Sie Vertrauen aufbauen und (Neu-)Kunden gewinnen. Um das zu erreichen, müssen Sie in die Köpfe Ihrer Zielgruppe blicken und einen Plan aufstellen. Wie Sie das machen, erfahren Sie in diesem Beitrag.
Blogging = Flirten mit den Kunden
Nehmen wir an, Sie treffen auf eine attraktive Frau (oder einen attraktiven Mann). Gehen Sie auf diese zu, hängt Ihr Erfolg von Ihren Eigenschaften ab (Aussehen, Selbstvertrauen, Charisma, Charakter, Intelligenz, usw.). Bringen Sie diese von Anfang an zur Geltung, erwecken Sie Interesse.
Legen wir das Prinzip nun auf einen Blog um: Sie wollen die Aufmerksamkeit Ihrer Zielgruppe erregen. Sie wollen Ihre besten Eigenschaften zur Schau stellen und die Zielgruppe damit verführen. Beim Bloggen heißt das: Sie brauchen hervorragende Artikelthemen. Diese sind das Pendant zu Ihren Eigenschaften beim Flirten. Aber wie stellen Sie das an?
Im Gegensatz zum echten Flirt, bietet das Internet einen großen Vorteil: Sie können bereits im Vorhinein in die Köpfe Ihrer Zielgruppe blicken. Daher wissen Sie, was diese am liebsten mag. Stellen Sie sich vor, Sie hätten diese Informationen über Ihr Gegenüber auch beim Flirten? Sie könnten Ihre Traumfrau (oder Ihren Traummann) vom ersten Augenblick an im sprichwörtlichen 7. Himmel wiegen.
Beim Bloggen und dem Flirt mit Ihrer Kundschaft ist genau dieses himmlische Szenario möglich. Aufgrund einer Recherche wissen Sie, was Ihre Zielgruppe erfahren will. Danach müssen Sie diese Kenntnisse nur noch in knackige Überschriften für Ihre Blogbeiträge verwandeln. Und schon verführen Sie Ihre Zielgruppe zum Klick. Nun entscheidet Ihre (Inhalts-)Qualität. Aber der erste Schritt ist getan.
Wie Sie den Blick in die Köpfe Ihrer Zielgruppe werfen, lesen Sie in diesen 6 Schritten.
Schritt 1: Blog-Themen aus dem Keyword-Planer
Für die Website im Allgemeinen gilt: Durch eine Keyword-Recherche erfahren Sie, wie Ihre Zielgruppe nach Ihren Produkten sucht. Das Ergebnis sind sogenannte „money-keywords“. Diese Suchbegriffe sind auf Ihr Unternehmen zugeschnitten und locken nur kaufbereite Kunden auf Ihre Website.
Die Keyword-Recherche kann aber mehr als nur „money-keywords“. Während der Durchführung sind Ihnen bestimmt einige Suchbegriffe aufgefallen, unter denen nur nach Informationen gesucht wurde. Diese eignen sich oft perfekt für Ihren Blog.
Achten Sie auch auf Keywords, die nicht so oft gesucht werden. Fassen Sie diese in Gruppen mit demselben Thema in einer Liste zusammen. Nun haben Sie bereits erste Anhaltspunkte für Ihren Blog-Redaktionsplan.
Wie gehen Sie genau vor? Nehmen wir an, Sie sind Hundetrainer. Während der Recherche sind Ihnen einige Suchbegriffe aufgefallen, unter denen Hundehalter nur nach Tipps gesucht haben.
Viele dieser Suchanfragen sind zum Thema „Hundeerziehung“. Die einzelnen Keywords wie „hund an katze gewöhnen“, „welpen erziehen“, „hund stubenrein“ und viele weitere, bieten sich perfekt als Beiträge zum Thema „Hundeerziehung“ an.
Schritt 2: Blog-Themen aus dem E-Mail-Postfach
Sie kennen das: Gewisse Fragen zu Ihren Produkten werden immer wieder gestellt. Es wirkt fast so, als hätten alle Interessenten die gleiche E-Mail-Vorlage. Ganz ehrlich: Das ist perfekt! Denn dann wissen Sie mit Sicherheit, dass diese Fragen Ihrer Zielgruppe unter der Fingernägeln brennen.
Fügen Sie die häufigsten Fragen, die Ihre Kunden stellen, dem Blog-Redaktionsplan hinzu. Sie können sogar noch einen Schritt weitergehen: Fragen Sie Ihre Bestandskunden aktiv nach Problemen, die aufgetaucht sind. Nur selten treten solche Unklarheiten nur vereinzelt auf.
Sie gewinnen sogar doppelt in diesem Fall: Sie verschaffen sich super Blogthemen und sparen gleichzeitig Zeit, weil Sie nicht immer wieder die gleichen Fragen mühsam einzeln beantworten müssen.
Wie gehen Sie vor? In unserem Beispiel-Fall eines Hundetrainers werden oft Fragen zur richtigen Ernährung des Hundes gestellt. Blog-Beiträge zu diesem Thema treffen daher sicherlich auf Interesse (Bsp.: Hundekuchen-Rezepte, Ernährungssünden für Hunde, Wie oft füttern,…).
Schritt 3: Blog-Themen aus eigenen Erfolgen – aber richtig
Haben Sie gerade einen interessanten und erfolgreichen Kundenauftrag erledigt? Dann nutzen Sie diesen als Blog-Beitrag, um potenzielle Kunden zu überzeugen. So können Sie genau vorzeigen, welche Vorteile man als Ihr Kunde genießt.
Ein tatsächliches Beispiel steigert auch das Vertrauen in Sie, da es auf realen Fakten basiert. Man kann daher annehmen, dass der eigene Auftrag bei Ihnen genauso zufriedenstellend sein wird. Weiters erfährt man den Ablauf eines Auftrages. Somit wissen Kunden, was sie erwartet.
Wie das geht? Beim Hundetrainer bietet sich das klassische „Nacht-Bellen“, das die Nachbarschaft gegen den Hundebesitzer aufbringt, als Beispiel an. Der Hundebesitzer befindet sich in einer Negativ-Spirale. Selbst seine liebsten Nachbarn und Freunde wenden sich irgendwann gegen ihn. Denn jeder braucht einmal seinen Schlaf.
Er selbst fühlt sich machtlos, denn der Hund lässt sich einfach nicht bändigen. Hinzu kommt: Auch der Besitzer schläft immer weniger… ein Teufelskreis.
Nun könnten Sie als Hundetrainer einen Blogbeitrag mit dem Titel „Wie Bello aufhörte die Nächte durchzubellen und wie Sie es auch Ihrem Hund beibringen können“ verfassen. Im Text erklären Sie ausführlich die Ausgangssituation (weitere betroffene Hundebesitzer sollen sich angesprochen und verstanden fühlen) und beschreiben mit welchen Trainingsmaßnahmen Sie „Bello“ sein Verhalten abtrainiert haben. Am Ende erwähnen Sie, dass Sie als professioneller Hundetrainer diesen Service für andere Betroffene gerne anbieten.
Kunden wissen somit sofort, dass selbst die härtesten Fälle kein Problem sind. Weiters sieht man die Methoden des Hundetrainers. Somit sehen Hundebesitzer, dass alles seriös (ohne Stress und Gewalt) abläuft.
Schritt 4: Blog-Themen aus Google-Suggest
Haben Sie es schon bemerkt? Wenn Sie suchen, liefert Ihnen die Suchmaschine tagtäglich zahlreiche Suchvorschläge. Sie müssen Ihre Keywords gar nicht mehr vollständig eingeben. Diese Funktion nennt sich Google-Suggest (to suggest = empfehlen).
Woher Google bereits im Vorhinein weiß, dass Sie danach suchen wollen? Weil schon viele andere danach gesucht haben. Das heißt: Google weiß auch, wie Ihre Zielgruppe sucht.
Wie können Sie das nutzen? Dafür müssen Sie nur einen zielgruppenrelevanten Suchbegriff und einen einzelnen Buchstaben eingeben. Google vervollständigt diesen zu verschiedenen Suchphrasen. Probieren Sie nun eine Reihe von Buchstaben durch.
Zusätzlich dazu schlägt Ihnen der Internetgigant am Ende der Seite noch mehrere verwandte Suchanfragen vor.
Wieder zurück zum Beispiel Hundetrainer. Alleine durch die Vorschläge von Google in diesen zwei Screenshots bieten sich bereits bis zu 8 Blog-Beiträge an. Beispiele „Hundeerziehung bellen“, „Hundeerziehung ab wann“, „Hundeerziehung welpen“ etc. Überlegen Sie sich zu jedem Thema eine knackige Überschrift. Und schon haben Sie einen Beitrag dazu.
Achtung: Fassen Sie Suchphrasen mit der gleichen Suchintention zusammen. Zum Beispiel: Die Sucheingabe „Hundeerziehung ab wann“ und „Hundeerziehung Welpen“ könnten die gleiche Suchintention beinhalten. Die Zielgruppe will vermutlich wissen, ab welchem Alter man den Hund erziehen soll.
Weiters können Sie mithilfe von Tools mehrere Suchvorschläge zugleich von Google einholen. Auf der Website https://ubersuggest.io/ erhalten Sie durch Eingeben eines Keywords eine Liste verwandter Suchbegriffe. Wählen Sie dazu nur noch aus, für welche Sprache und für welches Land Sie Suchbegriffe finden wollen.
Sobald der rote Ladebalken fertig ist, erhalten Sie eine Liste an Suchbegriffen. Links oben können Sie einen Filter festlegen. Klicken Sie rechts oben auf „View as Text“, bekommen Sie die Liste als Text und können diesen kopieren. Neben diesem Button befindet sich „Download all“. Dadurch laden Sie die gesamte Liste als CSV-Datei herunter. Die ersten 10 Suchergebnisse, sind diejenigen, die übersuggest bei Google durchprobiert hat.
Danach folgt die Liste mit den Vorschlägen von Google zu diesen 10 Suchbegriffen. Diese ist alphabetisch sortiert.
Versuchen Sie wieder die Begriffe mit der gleichen Suchintention zu einem übergreifenden Thema zusammenzufassen. Wenn Sie daraus gleich knackige Überschriften machen, können diese sofort in den Redaktionsplan als Themen aufgenommen werden.
Schritt 5: Blog-Themen von der Social-Media-Konkurrenz
Ihre Konkurrenz auf diversen Social-Media-Kanälen liefert Ihnen einen guten Einblick darin, was gut bei der Zielgruppe ankommt. Hierbei liegt der Fokus auf Facebook, Twitter und YouTube, da diese am populärsten sind. Sollten Sie noch auf anderen Social-Media-Kanälen tätig sein, beziehen Sie diese auch mit ein.
Überprüfen Sie die Profile Ihrer stärksten Konkurrenten. Schauen Sie genau, welche Beiträge am beliebtesten sind. Ein beliebtes Thema der Konkurrenz wird auch in Ihrem Blog gut ankommen. Achtung: Kopieren Sie nicht (das ist verboten), sondern überlegen Sie sich, wie Sie die Themenidee für sich auf eine eigenen Art verwenden können.
Wichtig ist hierbei auch, um welche Art von Beitrag es sich handelt. Verschiedene Inhaltsarten (Text, Bilder, Video, Audio) kommen bei verschiedenen Zielgruppen unterschiedlich gut an. Kommen nun geteilte Video-Beiträge bei Ihrer Konkurrenz am Besten an, so sollten auch Sie sich überlegen, Videos anzubieten.
Werfen Sie auch einen Blick auf die Kommentare. Fragen, die dort gestellt werden, können Sie gleich für Ihren Blog in Betracht ziehen. Manche Fragen und Diskussionen liefern aber auch Anregungen für gänzlich neue Beiträge.
Facebook bietet Ihnen kostenlos ein Tool an, um Konkurrenten stets im Auge zu behalten. Gehen Sie dafür auf die Facebook-Seite Ihres Unternehmens. Unter dem Reiter „Statistik“ finden Sie auf der linken Seite den Menüpunkt „Übersicht“. Fahren Sie mit Ihrer Maus ganz nach unten, gelangen Sie zu dem Punkt „Seiten im Auge behalten“. Dort können Sie die Facebook-Seiten Ihrer Konkurrenz hinzufügen.
Wählen Sie wieder Ihre stärksten Konkurrenten aus. Nun erfahren Sie stets übersichtlich, wie es um diese steht. Bekommt ein neuer Beitrag überdurchschnittlich viele „Gefällt mir“-Angaben, fällt das sofort auf. Verwenden Sie diese besonders beliebten Themen als Anregung für Ihren Blog.
Dieses Tool ist aber leider nur auf Facebook verfügbar. Zudem beschränken Sie sich nur auf wenige Konkurrenten. Um zu erfahren, wie gefragt gewisse Themen allgemein auf Soziale-Medien sind, benutzen Sie die Website buzzsumo.com. Dafür geben Sie einen Themenbegriff ein.
Nun erhalten Sie eine Liste von Beiträgen, in denen dieser vorkommt. Auf der rechten Seite sehen Sie übersichtlich, wie gut diese Beiträge auf mehreren Sozialen-Plattformen angekommen sind.
Hier gilt wieder die Beiträge rauszusuchen, die überdurchschnittlich gut aufgenommen wurden. Schauen Sie sich die beliebtesten Beiträge zu Ihrem Thema genau an und verwenden Sie diese als Anregungen für Ihren Blog-Redaktionsplan.
Als Hundetrainer in diesem Beispiel sollten Sie sich folgende Fragen stellen: Was kann ich zum Thema „Hundeerziehung leicht gemacht“ Neues beitragen, was kann ich zum Thema „Bellen abgewöhnen“ an zusätzlichen Infos einbringen. Die Antworten auf diese Fragen könnten Ihnen gute Überschriften für neue Blogbeiträge liefern.
Schritt 6: Foren und Frage-Antwort-Portale
Zu guter Letzt können Sie noch Foren und Frage-Antwort-Portale (z.B. www.gutefrage.net) durchstöbern. Häufig gestellte Fragen eignen sich sehr gut als Anhaltspunkte für Blog-Beiträge. Vor allem, wenn die Frage nicht ausreichend oder gar nicht beantwortet wurde. Dann bieten Sie als Experte die richtige Antwort auf Ihrer Website.
Nehmen wir wieder das Beispiel des Hundetrainers an. Mehrere Fragen zum Thema „hunde alleine lassen“ werden regelmäßig gestellt. Im Screenshot finden Sie ein konkretes Beispiel dazu. Die Frage betrifft ein schwieriges Problem mit dem Alleine-lassen der Hunde. Die gegebenen Antworten sind alle mehr oder weniger richtig.
Ein Experte hat auf diesem Gebiet tiefere Einblicke und bessere Tipps. Durch einen Blog-Beitrag dazu, müssen sich Leute nicht mehr mit Halbwissen zufrieden geben. Stattdessen landen Sie in dem vertrauenswürdigen Blog des Hundetrainers.
Fazit
Wie Sie am Beispiel des Hundetrainers sehen, ist uns sofort ein umfangreicher Blick in die Köpfe von überforderten Hundehaltern gelungen. Machen wir aus diesen Informationen wertvolle Blogbeiträge, so können wir unsere Leser auf unsere Website locken und verführen.
Wie soeben gezeigt, können Sie die nötigen Schritte leicht selbst umsetzen. Gehen Sie die einzelnen Schritte genau durch, haben Sie sicherlich keine Probleme genügend interessante Beiträge zu finden. Sie müssen sich nur ein paar Stunden Zeit nehmen und sorgfältig arbeiten.
Damit Sie beim Bloggen nicht den Faden verlieren, sollten Sie festhalten, bis wann welcher Beitrag fertig sein muss. Jetzt liegt es an Ihnen und Ihrer Einsatzbereitschaft!
Hat Ihnen dieser Beitrag gefallen oder hat Ihnen etwas gefehlt? Haben Sie Kritik, Anregungen oder Wünsche zu Themen des Online-Marketings? Dann hinterlassen Sie uns einfach einen Kommentar oder schreiben Sie uns eine Mail an hallo@klickbeben.com.
Verfasst von Matthias Haigner
Foto: © alphaspirit – Fotolia.com
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